Wer bin ich? Es ist schon eigenartig wie wir uns selbst ins Leben tauchen, uns einfärben und eins werden mit der Wand, die zwischen uns unserer vorgestellten Welt steht. Vom Herzen gehen die Dinge aus, sagt man und doch verneinen wir unsere Sehnsucht, nach dem Rhythmus und dem Gleichklang, der uns das Herz im stetigen Takt (vor)schlägt. Resonanzkörper sind wir und dann schlägt das Denken eine Kerbe und weitet die Kluft, statt sie zu überbrücken. Der Meister des Herzens überwindet sich selbst, durch bedingungsloses Loslassen der Gedankenformen, durch dieses auflösen, führen wir das Herz zurück in den Takt und überwinden all die Verrenkungen die unser Sein bestimmen. Was wissen wir wirklich von uns selbst, außer dem Namen? Vom Anderen reicht uns dies meist schon, um die Bruchstücke zusammenzukehren. Es ist mir manchmal Angst, um meine Sinne, weil ich nicht weiß, ob ich der bin, von dem ich eine Meinung habe. Ob ich nicht mehr zu sein wünsche, als mein Horizont vom Leben mir verspricht.
Vielleicht wache ich am nächsten Tag in einem anderen Körper auf, im Du, wo ich doch gerne ich gewesen wäre. Erkannt, geliebt, verstanden und gewollt, mit allen Fehlern, die ich im anderen gerne erkenne. Wieder und wieder ziehe ich es vor, mich in mich selbst zurückzuziehen und denke, wenn es mich und meine Sehnsucht nach Geborgenheit nicht gibt, dann schenke du mir doch ein Lachen, an dem sich meine gebeutelte Seele nähren kann.
Im Herzen spielen die Freude an kleinen Dingen eine große Rolle und sie zu teilen vermehrt sie noch. Zum Glück verzeiht die Zeit und gießt Vergessen ins Leid, treibt den Beelzebub aus meinem Leben und vermischt das Grau mit bunten Farben. Wir sind nun mal Grenzgänger zwischen den Welten aus Verstand und Herz. Aber durch Freunde und die Sicherheit von echter Freundschaft können wir offen bleiben für die Wandlung eines trüben und verletzen Augenblicks, um ins neue, unbekannte Leben einzutreten. Ich bin nicht der den ihr sehen wollt, aber ich bin der, der seines Gleichen sucht… RG